Musikkapelle Altoberndorf e.V.

302009 Nov »Ötzi im Eis« fürs Auge und Ohr

Schwarzwälder Bote / Hans-Dieter Wagner

Die Orchester aus Altoberndorf und Beffendorf machen eine musikalische Reise / Konzert in der Klosterkirche

Oberndorf. 30 Jahre Herbstkonzert: ein Grund zum Feiern für das Akkordeon-Orchester Beffendorf und die Musikkapelle Altoberndorf. Dazu hatte man für die zahlreichen Zuhörer in der ehemaligen Klosterkirche am Samstagabend ein anspruchsvolles Programm gestaltet.

Gewohnt wortgewandt führte Harry Römpp durch das Programm und stellte fest, dass gerade der erste Titel des Jugendorchesters Beffendorf den Nagel auf den Kopf treffe. Denn wie der Titel der Komposition von Wolfgang Russ und Mario Nortmann »Time Machine« seien die letzten 29 Jahre wie in einer Zeitmaschine vergangen. Unter der Leitung von Jürgen Schmieder zeigten sowohl die Akkordeonspieler des Jugendorchesters als auch das Akkordeon-Orchester, auf welch hohem Niveau man spielt. Das Orchester entführte die Zuhörer mit der »New York Overture« von Kees Vlak nach Amerika, machte Halt in Venedig, wo man im Stil von Rondo Veneziano »Bienvenuto a Venezia« von Hans-Günther Kölz zum Besten gab, und landete letztendlich im Wien von Johann Strauß, wo man sich mit der Tritsch-Tratsch Polka über den Tratsch der Wiener Marktfrauen lustig machte. Nach Mike Paichs »Rosanna« ging es in die Pause.

Ganz andere, aber nicht weniger angenehme Töne erwarteten das Publikum nach der Pause. Bereits nach wenigen Takten erfuhr der Zuhörer auf welch hohem Leistungsstand das Jugendblasorchester Altoberndorf bereits ist. Mit »Mercy, mercy, mercy« von Josef Zawinul wagte es sich sogar in die Regionen des Jazz. Ganz neue Wege dagegen beschritt die Musikkapelle Altoberndorf. Die vertonte Geschichte vom Leben und Sterben Ötzis hatte man sich als Thema ausgewählt. »Man in the ice« von Otto M. Schwarz wurde nicht nur musikalisch perfekt dargeboten, sondern zeitgleich mit Bildern untermalt. Man bot dem Publikum noch eine musikalische Reise »In 80 Tagen um die Welt«, ehrte mit einem Arrangement von Josef Hastreuter die Rocklegende Michael Jackson und beendetet das offizielle Programm mit einer beeindruckenden Interpretation von Disco-Hits aus den 1970er-Jahren. Mit »Music was my first love« als Zugabe zeigte die Kapelle unter ihrem Dirigenten Volker Rückert, dass man mit Herz und Seele Musiker ist.