Musikkapelle Altoberndorf e.V.

262018 Nov "Schneefall" fordert die ganze Kapelle

Schwarzwälder Bote / Jürgen Huber

In der Klosterkirche war kein Platz mehr frei, als am Sonntagabend das 39. Herbstkonzert der Musikkapelle Altoberndorf begann. Während des gesamten Abends geizte das Publikum nicht mit Beifall.

Oberndorf-Altoberndorf. Gert Frädrich, der Vorsitzende der Altoberndorfer Musikkapelle begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste. Für den Dirigenten Volker Rückert sei die Klosterkirche wegen ihres Ambientes und ihrer Akustik wie ein zweites Wohnzimmer, so Frädrich.

Johanna Jainsky, die souverän den Abend moderierte, kündigte das erste Musikstück "Concord Celebration" von James Curnow an, dargeboten vom 20-köpfigen Jugendorchester. Unter der Leitung von Dirigent Volker Rückert entführten die Jugendlichen die Zuhörer nach London an den Uhrenturm des Westminster Palace. Mit ihrer gekonnten Darbietung holten sie das dortige Glockenspiel in die Klosterkirche. Danach ging’s mit dem Titel "Arctic Challenge" an den Nordpol. Der Komponist Sven van Calster wurde durch den Fernsehdokumentarfilm "North Pole Airport" inspiriert.

Der erste Satz "Barneo Base Camp" stimmte mit seinen melancholischen Passagen auf den Winter ein. Den zweiten Satz "Into the snow" eröffneten die Holzblasinstrumente, danach waren alle Musiker gefordert, um die klirrende Kälte und den Schneefall musikalisch darzustellen.

Mit dem dritten Satz "Dance around the Earth" verließen die Jungmusiker den Nordpol. Mit dem Titel "Enter Sandmann", bekannt von der Metal-Band "Metallica" beendete das Jugendorchester sein Programm. Flott und fetzig trug das Jugendorchester diesen Titel vor, ganz besonders waren die Blechbläser und die Schlagwerker gefordert. Das Publikum forderte mit lang anhaltendem Beifall eine Zugabe, die das Jugendorchester gerne gab.

Mit lang anhaltendem Beifall begrüßten die Musikbegeisterten auch das Hauptorchester und den Dirigenten Volker Rückert nach der Pause. Mit der knapp einminütigen "Fanfare Exuberante" von Satoshi Yagisawa zeigten die Musiker eindrucksvoll, was das Orchester kann. In dem Stück waren vor allen Dingen die Blechbläser gefordert. Johanna Jainsky versicherte, dass diese Auftaktfanfare das kürzeste Stück des Abends sei und versprach mit den nächsten Stücken einen Ausgleich. Im von Jan van der Roost komponierten Stück "Et in terra pax" (Friede auf Erden) wechselten sich unruhige und melancholische Melodien ab. Gänsehaut erzeugten beim Publikum die während der Darbietung die mit einer gewissen Traurigkeit gesungenen Worte "Et in terra pax" und das von einem Musiker vorgetragene Gedicht. Zum Abschluss des Stücks gab es vom Publikum reichlich Beifall für die gefühlvolle Darbietung.

Das Jugendorchester ­verabschiedet sich unter dem Beifall der Gäste.

Beim nächsten Programmpunkt, der Filmmusik zum ersten Teil der Triologie "Der Herr der Ringe – Die Gefährten" waren nicht nur die Ohren der Gäste gefordert. Ein von Christian Kipp erstellter Videoclip mit Passagen aus dem Film lief im Hintergrund auf der Leinwand ab. Das von Steven Reineke komponierte Werk "Die Hexe und die Heilige" greift das Thema der Hexenverfolgung im Mittelalter auf. Durch die Taktwechsel in diesem Stück waren besonders die Schlagzeuger im Fokus. Aber auch diese Stellen im Stück wurden mit Bravour gemeistert.

Die Musikkapelle Altoberndorf mit ihrem Dirigenten Volker Rückert begeistert das Publikum in der ehemaligen Klosterkirche.

Vor dem letzten Titel im Programm bedankte sich Gert Frädrich bei den Akteuren des Abends und überreichte Volker Rückert und dessen Frau ein Präsent. Als letzten Titel wies das Programm "Simply Red on Tour" aus. Dabei kamen die Fans der Pop-Musik auf ihre Kosten. Bei einem Medley aus bekannten Hits wie "Something Got Me Started", "Stars" oder "Fairground" unterstützten die Konzertbesucher das Orchester durch ihr rhythmisches Klatschen. Als Lohn für den lang anhaltenden Beifall am Ende des Titels spielte die Kapelle den "Florentiner Marsch". So war auch etwas für die Freunde traditioneller Volksmusik dabei. Mit ihrem Herbstkonzert stellten die beiden Altoberndorfer Orchester ihr Können eindrucksvoll unter Beweis.