Musikkapelle Altoberndorf e.V.

072019 Apr Musikkapelle legt filmreifen Auftritt hin

Schwarzwälder Bote / Petra Haubold

Großes Kino mit Soundtracks aus Bond-Filmen bot die Musikkapelle Altoberndorf bei ihrem Unterhaltungsabend in der vollbesetzten Flößerhalle.

In jeder Hinsicht filmreif: Unter gewandter Leitung von Volker Rückert zeigten sich die gut 45 aktiven Musiker am Samstagabend glänzend aufgelegt und präsentierten ein Programm quer durch den Notengarten sinfonischer Blasmusik, das hohe Ansprüche an die Musiker stellte.

Edward Elgars Bravourmarsch "Pomp and Circumstance" war der perfekte Einstieg in einen schönen Konzertabend. Über flirrende Flöten setzten die Blechbläser das Thema. Auf den grazilen Einstieg ließ das Orchester mit viel Rhythmus eine schwungvolle zackige Passage folgen, die zum Eintauchen in die Welt des britischen Gentleman-Spions lud.

Als dann die berühmte Titel-Melodie erklang, die seit dem ersten Film "James Bond jagt Dr. No" gleich zu Beginn aller 24 Bond-Streifen die Spannung hochschraubt, hatte man Sean Connery als den Spion mit den guten Manieren schon bildhaft vor Augen. Spannung in die musikalische Verbrecherjagd brachte zudem eine anschauliche Bildpräsentation mit den sechs James Bond-Darstellern, die von 1962 bis 2015 den berühmten Spion verkörperten. Allein schon mit dem eingängigen Leitthema eroberten die Musiker die Herzen der James-Bond-Fans.

Die Musikkapelle Altoberndorf begeistert mit tollen Darbietungen. Seit Januar haben die rund 45 Aktiven mit Volker Rückert geprobt.

Viel Power und raffinierte Dynamik legte das Orchester in das Melodienmedley aus "Casino Royale", "Liebesgrüße aus Moskau" und dem Soundtrack zu "Der Spion, der mich liebte". Tamara Danner erwies sich zur Freude der vielen Zuhörer als eine Moderatorin, die viel Wissen und Interessantes über Titel und Komponist in äußerst humorvoller Weise an das Publikum weitergab.

Beim leidenschaftlichen und von viel Fantasie geprägten "Spectre"-Soundtrack "Writings on the Wall" kam Unterstützung von Sängerin Nadine Zündel. Den orchestralen Tusch, der unmissverständlich John Barrys alte Bond-Soundtracks zitierte, untermalte die Solistin mit schöner Stimme.

Mit einigen Soli zeichnete der zweite Konzertteil Musikgeschichte aus Pop und Film. Neben "The World is not Enough" und dem Soundtrack zu "Diamonds Are Forever" lud "Skyfalls" mit romantisch dahinfließenden Melodik ins Hauptquartier von MI 6, dem Geheimdienst Ihrer Majestät.

Starke Akzente und kräftige Signale wiesen auf Gefahren hin, bis Solistin Nadine Zündel mit warmem Stimmenklang "This is the End" anzeigte.

Ein Glanzstück offerierte das Orchester unter dem beweglichen Dirigat von Volker Rückert mit dem Titel "Live and let Die" aus der Feder von Paul McCartney mit Solistin Sonja Trik.

Auch das kulinarische Angebot passte: An der mit Kinobildern dekorierten 007-Bar gab Miss Moneypenny mit der "Lizenz zum Töten" den Cocktails und Mixgetränken den nötigen Schuss, während die vielen Helfer mit Leckereien aus der Küche lockten.

Vorsitzendem Gert Frädrich blieb nach dem lang anhaltenden Schlussapplaus der Zuhörer nur noch der Dank an alle Mitwirkenden bei diesem gelungenen Konzert.

Bei der Zugabe konnten sich die Register zu den rockig-fetzigen Klängen in "Goldeneye" und dem beispiellosen Shirley-Bassey-Evergreen aus "Diamantenfieber" noch einmal richtig austoben.