Musikkapelle Altoberndorf e.V.

202016 Jun Mit Gästen als Großorchester gespielt

Schwarzwälder Bote

Vor 40 Jahren Geburtsstunde als Verein / Festival der traditionellen Blasmusik

Zu einem Festival der traditionellen Blasmusik geriet das Jubiläums-Wochenende der Musikkapelle Altoberndorf.

Oberndorf-Altoberndorf. Höhepunkt war ein Marsch-Konzert am Samstagabend, das das Altoberndorfer Orchester gemeinsam mit der Musikvereinigung Dinkelscherben gab. Zudem ergoss sich an beiden Tagen ein Ehrungs­-Regen über die Mitglieder. Gefeiert wurde das 40-jährige Bestehen der Musikkapelle Altoberndorf als "eingetragener Verein". Davor war sie über ein knappes Vierteljahrhundert hinweg ein loser Zusammenschluss einer Handvoll Musikanten gewesen.

Daran erinnerte der Vorsitzende Gert Frädrich, ehe er "eine der besten Blaskapellen Bayerns" begrüßte, denn die Dinkelscherbener, seit Jahrzehnten mit den Altoberndorfern freundschaftlich verbunden, hatten erst kürzlich den zweiten Platz beim bayrischen Landesentscheid in der Oberstufe errungen.

Eröffnet wurde der Konzertabend vom gastgebenden Orchester unter der Leitung von Volker Rückert mit dem Marsch "San Carlo", derzeit in halb Europa regelmäßig zu hören. Dann stieg die Musikvereinigung Dinkelscherben unter Stabführung von Gerhard Kratzer mit "Bayrisch-Schwaben" ein.

"In Wien heißt es ›Alles Walzer‹. Bei uns heißt es: ›Marsch, Marsch‹", kündigte Gert Frädrich an. Abwechselnd spielten beide Orchester je sechs Märsche aus unterschiedlichen Zeitepochen; Alt­oberndorf bot den Mussinan-Marsch, den Badonviller Marsch, "Kaiserin Sissi", "Nasim Hranicarum" und "Hoch Heidecksburg". Dinkelscherben präsentierte "Neue Welt", den Weintrinker-Marsch, "Unter dem Doppeladler", Weiß-Blau-Marsch und "Mein Regiment". Den zweiten Teil des Abends bestritten die Vereine gemeinsam, als Großorchester mit fast 100 Akteuren. Präsentiert wurden "Arsenal", "Die Sonne geht auf", "Frei weg", der Deutschmeister Regimentsmarsch, "Mens sana in corpore sano", und "Schwabengruß". Durchs Programm führten Johanna Jainsky (Alt­oberndorf) und Markus Unverdorben (Dinkelscherben). Zum Finale wurde der Bayerische Defiliermarsch aufgelegt. Beide Klangkörper bestachen durch ihre absolute Präzision; das Publikum in der gut besuchten Halle hatte seine helle Freude und geizte nicht mit Applaus. Werner Eble, Vizechef des Blasmusik-Kreisverbands Rottweil-Tuttlingen und Vorsitzender des Musikkreises Rottweil, lobte die "hervorragenden Vorträge". Zwischendurch gab es Ehrungen, ehe bis tief in die Nacht hinein gefeiert wurde.

Am nächsten Morgen spielte die Musikvereinigung Dinkelscherben zu einem bayrischen Frühschoppen auf. Etliche Zugabe-Wünsche waren erst erfüllt, als der Dauerhit "Auf der Vogelwiese" erklungen war. Den hatte auch das ebenfalls von Volker Rückert dirigierte Jugendblasorchester Altoberndorf/Aistaig im Repertoire, mit dessen Auftritt das Fest endete.