Musikkapelle Altoberndorf e.V.

052011 Apr Klang und Worte verdichten sich zum Erlebnis

Schwarzwälder Bote / Hans-Dieter Wagner

Pfarrer Romppel und Musikkapelle Altoberndorf gestalten Stunde in der Stadtkirche

Oberndorf. Mit einem »Hit des Barocks«, wie Pfarrer Gerhard Arnold Romppel das Musikstück Georg Friedrich Händels bezeichnete, eröffnete das Trompeten-Ensemble der Musikkapelle Altoberndorf das unter der Überschrift »Klangworte« stehende Konzert in der evangelischen Stadtkirche.

Die Ouvertüre zur »Wassermusik«, mit der Georg I. seine Verbrüderung mit Händel besiegelt hatte, ertönte feierlich von der Empore ins Kirchenschiff. Zahlreiche Zuhörer ließen einen sonnigen Tag im kühlen Gotteshaus ausklingen und gaben sich den Klängen der Musik unter der Leitung von Volker Rückert hin. Pfarrer Romppel hatte zu jedem der Musikstücke die passenden Worte ausgesucht, und so war es keines der üblichen Konzerte, die Kirche wurde zu einer Oase der Ruhe und Besinnlichkeit. Nachdem die Querflöten der Kapelle die Sonata Op. 3 Nr. 6 von Johann Joachim Quantz von der Orgelempore interpretiert hatten, kamen auch noch die Klarinetten zu ihrem Recht.

Romppel sprach von einer neuen Sintflut mit den Wogen der Egoismen und den Wellen der Brutalität. Er erzählte von den alten Booten am Strand und stellte sie den schnellen Rennern der neuen Zeit gegenüber, er sah Gier statt Liebe und stellte fest, dass man mit den alten Booten rudern müsse. Er würde gerne rudern, sagte Romppel, und er fragte die Gemeinde, ob sie dies auch wolle.

Joseph Haydns St. AnthonyDivertimento intonierten die Altoberndorfer gemeinsam und belegten damit auch die von Romppel in den Raum gestellte These Martin Luthers: »Die Musik ist die beste Gottesgabe.« »Man in the Mirror«, das Lied Michael Jacksons von dem Mann, der etwas ändern will, inspirierte Romppel dazu, die Geschichte des Meeres zu erzählen, das die Tropfen fragt, was sie wohl ohne das Meer wären, die Tropfen aber allen Mut zusammennehmen und dem Meer entgegnen: »Was wärest Du wohl ohne uns?«, Mit dem Kirchenlied »Großer Gott wir loben Dich« klang eine anspruchsvolle Stunde aus, die den Besuchern sowohl Klang als auch Worte schenkte, »Klangworte« ganz einfach.