022011 Nov Ein ganz besonderer Freundschaftsbesuch

Musikvereine aus Altoberndorf und Aistaig spielen bei Friedenskonzert in Verdun

Oberndorf/ Thierville/ Verdun. Die Fahrt des Musikvereins Altoberndorf, verstärkt durch den Musikverein Aistaig, in die französische Partnerstadt Thierville ging über das Maß eines Freundschaftsbesuchs hinaus. Im Mittelpunkt stand die Teilnahme an einem internationalen Friedenskonzert in Verdun in Erinnerung an die Katastrophe des Ersten Weltkriegs. Die Stadtkapelle Thierville hatte die Einladung nach Oberndorf gesandt, am »Concert pour la Paix« teilzunehmen, das im Theater von Verdun stattfand.

Die Obemdorfer nahmen die Einladung für den gemeinsamen Auftritt mit der Harmonie »Municipale de Thierville« gerne an. Zudem kam aus dem schottischen Edinburgh die »Capital Concert Band« hinzu. Anlass war der 95. Jahrestag der Schlacht von Verdun. Verdun liegt in Thierevilles Nachbarschaft. Hunderttausende Soldaten hatten dort ihr Leben gelassen.

Nach Platzkonzerten in Thierville und im Nachbarort Belleville sowie in Verdun, fanden sich alle drei Musikvereine abends im Theater von Verdun zum Konzert zusammen. Die »Harrnonie Municipale de Thierville« unter Paul Ewange machte den Auftakt mit triumphalen Märschen von Jean Baptiste Lully, der im 17. Jahrhundert Hofkomponist des Sonnenkönigs zu Versailles war.

Überraschend orchestral begann der Auftritt der »Capital Concert Band«. Beginnend mit Arrangements moderner Filmmusiken bis hin zum Musical »West Side Story« von Leonard Bernstein bewegten sich die Stücke der Band, dirigiert von Kevin G. Lamb.

Die Altoberndorfer und Aistaiger unter der Leitung ihres gemeinsamen Dirigenten Volker Rückert begannen ihren Teil - gewissermaßen ganz klassisch – mit historischen Märschen. Dieses Terrain verließen sie aber bald und zeigten mit kreativen Arrangements von modernen Pop-Standards, wie innovativ und zukunftsfähig Blasorchester Musik machen können.

Überwältigend war der gemeinsame Auftritt aller drei Kapellen. Durch ihr Programm kamen sie der Intention des Friedenskonzerts am nächsten. Mit imposantem Klang trugen die hundert Musiker den »Marsch der Soldaten« von Robert Bruce vor. Ein Europa des Friedens setzten die Kapellen mit den beiden letzten Stücken des .Abends musikalisch um: Sie spielten zuerst den »Marche Lorraine-(lothringischer Marsch) und schließlich die »Hymne Europeen«, die Hymne der Europäischen Union.

Voll des gegenseitigen Lobes tauschten Mathieu Dupuis und Thierry Marchal aus Thierville, Kevin G. Lamb und Edinburgh und aus Oberndorf Jürgen Dannecker, Daniela Trik. Gert Frädrich und Detlef Hagedorn später Geschenke aus - und das Versprechen, sich bald wiederzusehen.