292010 Jun Mehr als 200 Gäste bei der Premiere

Musikverein Altoberndorf bestreitet erstes Serenadenkonzert auf dem Schuhmarktplatz / Besucher bleiben sitzen

Oberndorf. Weil sich der Schuhmarkt mit seinem stilvollen Narrenbrunnen abends etwas trostlos präsentierte, hatten die »Bürger für Bürger« eine zündende Idee: In den Sommermonaten freitags ein Konzert mit einem der Musikvereine aus der Gesamtstadt. Die Premiere am Freitag ist rundum geglückt.

»Wir haben auf unsere Anfragen von allen Musikkapellen eine positive Rückmeldung erhalten«, bestätigte Robert Häring. Und so startete am Freitag die erste Stadthockete mit Musik, eine Premiere auf dem Schuhmarkt. »Die Organisation dieses Abends lag in den Händen unseres Mitglieds Heinz Kottas«, sagte Häring. Kottas habe für die Sitzgelegenheiten gesorgt und die Getränke bestellt, die in der nahe gelegenen Gaststätte zwischengelagert wurden. »Der Erlös des Abends wird jeweils dem Musikverein für die Jugendausbildung zur Verfügung gestellt«.

Kurz vor 19 Uhr waren bereits die zehn aufgestellten Tische und Bänke - die Organisatoren hielten sich zunächst mit der Bestuhlung vorsichtshalber etwas zurück - besetzt. In Windeseile stellten die »Bürger für Bürger« weitere zwölf Tische auf. Nach kurzer Zeit war kaum noch ein freier Platz vorhanden, so dass weit mehr als 200 Bürger aus der Stadt und den Stadtteilen den Darbietungen der Musikkapelle Altoberndorf zuhörten.

Pünktlich um 19 Uhr erhob Dirigent Volker Rückert den Taktstock. Das gut ausgestattete Blasorchester profilierte sich mit bekannter Marschmusik, Polka, modernen Stücken und Schlagern. Mit exakten Einsätzen übernahmen die Holzbläser das einschmeichelnde Motiv der »Antonia-Polka« vom tiefen Blech. In »Happy Trombones« setzten die Posaunen mit Soli lebhafte Akzente. Jazz-Rock im Big-Band-Stil wurde mit nuanciertem Rhythmus in »Funk Attack« gespielt und von einem rasanten Schlagzeugsolo gekrönt. Die Musiker feierten die »Mallorca-Party« mit Schlager-Variationen und erinnerten mit »Les Humphries in Concert« an die legendäre Band aus den 70er-Jahren.

Ein aufmerksames Publikum spendete temperamentvoll Beifall und klatschte bei vielen Musikstücken den Takt mit. Bereitwillig wurden zwei Zugaben gespielt, »Flieger-Marsch« und »Radetzky-Marsch«. Wenige Minuten vor 21 Uhr legte Rückert den Taktstock aus der Hand, Feierabend war damit auf dem Schuhmarkt aber noch lange nicht: Erst nach 22 Uhr konnten Tische und Bänke abgeräumt werden.a